Medizinprodukte im Fokus - Schrott im Körper?

Veröffentlicht am 11.02.2012 in Ortsverein

Foto: H. Hauke
 

Industriesilikon in Brustimplantaten, fehlerhafte Hüftprothesen oder billige Herzklappen – die Liste der Medizinprodukte, die zu erheblichen Gesundheitsrisiken geführt haben, ist lang. Die Prüfverfahren sind bei Medizinprodukten im Gegensatz zu Medikamenten nach Einschätzung von Experten mehr als unzureichend. Doch eine starke Lobby aus Herstellern, Kliniken und Ärzten verhindern einen besseren Schutz der Patienten.

Entsetzt reagierten die Teilnehmer des Themenstammtisches auf die Ausführungen von Hanspeter Hauke, der in seiner Funktion als Vorsitzender der Selbsthilfegruppe "Durom-Metasul-LDH-Hüftprothesen e.V." von den Praktiken bei der Zulassung von Implantaten berichtete. Nach Auskunft der Geschäftsleitung der Firma Zimmer, welche die problematischen Prothesen herstellt und offiziell immer noch nicht vom Markt genommen hat, wird für neue Medizinprodukte wie Hüftprothesen nach einer firmeninternen Risikoanalyse das CE-Siegel beantragt. Danach wird das Produkt über die Vertriebswege an Kliniken und Ärzte gebracht. Nicht geprüft wird, ob das Produkt im Körper des Patienten Gesundheitsschäden verursachen kann oder ob überhaupt ein medizinischer Fortschritt damit verbunden ist. Der Selbsthilfeverein hat sich in Emmendingen gegründet und vertritt viele der über 900 betroffenen Patienten, die allein im Lorettokrankenhaus in Freiburg die nach allgemeiner Einschätzung fehlerhafte Prothese implantiert bekamen. Bei einer Fehlerquote der Prothese von über 30% wurden inzwischen über 170 Patienten re-operiert. Neben der Durom-Prothese von Zimmer war bis 2011 die baugleiche Hüftprothese ASR der Firma DePuy auf dem Markt. Diese erhielten allein in Deutschland über 5.500 Patienten implantiert mit den bereits von der Zimmer-Prothese bekannten gesundheitlichen Schädigungen. Auch hier muss in großem Stile re-operiert werden. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Forderung der Selbsthilfegruppe nach besseren Kontrollen für Medizinprodukte unbedingt von Gesundheitspolitikern und Patientenorganisationen, aber im eigenen Interesse auch von Ärzteverbänden und Krankenkassen unterstützt werden muss. Vor allem das Gesundheitsministerium muss sein Schweigen brechen und sich zum Thema äußern. Weitere Informationen: aktueller Bericht vom 1.2.2012, Saarländischer Rundfunk: Hier klicken Durom Selbsthilfegruppe: Hier klicken

Artikel: H. Hauke

 

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