Sozialdemokratie in Emmendingen - SPD Ortsverein taucht ein in die Stadtgeschichte

Veröffentlicht am 01.11.2016 in Ortsverein

Fotos: E. Hauke

Hans-Jörg Jenne, Stadtarchivar und Leiter des Fachbereichs 4 der Stadt sowie ausgewiesener Fachmann der Emmendinger Stadtgeschichte provozierte die Anwesenden gleich zu Beginn der vom SPD-Ortsverein Emmendingen organisierten Stadtführung mit einem Zitat über das schlechte Image der Sozialdemokratie Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Hanspeter Hauke nahm Jennes „Publikumsbeschimpfung“ am Ende der Führung mit Blick auf den anwesenden Schriftsteller Thomas Erle und seinen Krimi „Blutkapelle“ in seinen Dankesworten wieder auf. „Nach der Beschimpfung der anwesenden SPD-Mitglieder zu Beginn der Führung, wundert es mich nicht, dass in dem Krimi ein Anschlag auf den Stadtarchivar verübt wird.“ Ernsthaft fügte Hauke hinzu: „Dies war eine ganz besondere Führung durch Emmendingen, die einmalige Einblicke und Erkenntnisse in die Geschichte der Stadt allgemein und in die Entwicklung der Sozialdemokratie im besonderen geboten hat“.

Der Gang durch die Innenstadt begann im Innenhof des Neuen Rathauses und führte vorbei am Schlosserhaus, dem Emmendinger Tor und dem ehemaligen Gewerkschaftshaus, der evangelischen Kirche und dem dahinter liegenden Schlossplatz mit Schloss zu einem der Höhepunkte der Führung: der Mikwe. „Hier haben wir ein sensationelles Kulturdenkmal aus dem Jahr 1840“, so Jenne im Keller des kleinen Fachwerkgebäudes in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Synagoge von Emmendingen. Scheinbar schwebend über dem rituellen Tauchbecken ging Jenne auf dessen Funktionsweise und Bedeutung ein. Besonders wichtig bei der Zeremonie sei die „Tunkerin“ gewesen, die dafür sorgte, dass die Reinigung die Seele des Menschen durch dreimaliges vollständiges Untertauchen im Becken vollzogen wurde, sagte Jenne. „Im Laufe der Jahre hörte sie viele Lebens- und Leidensgeschichten ihrer Mitmenschen und konnte deshalb zu einer gefragten Lebensberaterin werden“, führte Jenne weiter aus.

Mit Anekdoten und beeindruckendem Fachwissen ließ Hans-Jörg Jenne die Vergangenheit Emmendingens lebendig werden. Vieles, was bisher keine Beachtung gefunden hatte, wurde durch ihn und seine Ausführungen bedeutungsvoll und verständlich. Und der Funken der Begeisterung für die Geschichte Emmendingens sprang von Jenne auf die Anwesenden über. „Ein ganz besonderes Erlebnis, toll, dass ich dabei sein konnte“, so das Fazit eines Anwesenden.

„Stadführer“Hans-Jörg Jenne und SPD-Chef Hanspeter Hauke bei der SPD-Stadtführung

Artikel: H. Hauke

 

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