v.l.n.r.:Thomas Riedel, Hans-Jörg Schiffelholz, Maria Steinmetz-Hesselbach, Hanspeter Hauke, Peter Dreßen. Foto: Hauke
Kalt ist es an diesem Mittwochabend in der Tafel. Doch was Peter Dreßer, Gründer, Initiator und treibende Kraft der Tafel Emmendingen und Waldkirch erzählt strahlt soziale Wärme aus. Der SPD-Ortsverein Emmendingen informiert sich aus erster Hand über Wohl und Wehe der "Tafel-Arbeit". 10 Ehrenamtliche, dazu weitere Helfer und Mitarbeiter halten die Tafel am Laufen.
Geöffnet montags bis freitags von 14:30 (Emmendingen) bzw. 14:00 Uhr (Waldkirch) kommen täglich Hunderte von Kunden, die im Tafelladen einkaufen dürfen, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Preise bewegen sich bei ca. 10% des üblichen Verkaufspreises in den Geschäften. Diese spenden die Waren, teilweise auch mit kürzlich abgelaufenem Verfallsdatum. "Aber wenn die Ware zwei Tage abgelaufen ist, müssen wir sie entsorgen", sagt Peter Dreßen. "Und von manchen Geschäften bekommen wir nur Ware mit weit überschrittenem Haltbarkeitsdatum. "Da haben wir den Eindruck, die schicken uns ihren Müll zum Entsorgen", beklagt er.
Drängendstes Problem der Tafel im Moment ist der Nachwuchs. „Wir finden keine Personen, die bereit sind, unsere Arbeit fortzuführen, denn die meisten von uns sind inzwischen in einem Alter, in dem man ans Aufhören denken muss“, so Dreßen. Finden sich keine Ehrenamtlichen, muss die Tafel auf neue Füße gestellt werden. Denn nach wie vor gibt es im reichen Deutschland viele wirklich Arme und Bedürftige, die auf die Unterstützung durch die Tafel angewiesen sind. Angedacht ist die Integration in eine größere Organisation. Doch ob sich bezahlte Kräfte mit dem gleichen Herzblut wie die Ehrenamtlichen für die Armen und Bedürftigen einsetzen, muss sich zeigen. Ein Ende der Tafel in Emmendingen und Waldkirch jedoch darf es nicht geben.